Verkehrszählung auf B20

Man sollte glauben, dass durch Untersuchungen bekannt ist, wie viele Autos auf einer S34 Traistental-Autobahn fahren würden, bevor man beginnt, ein solches Projekt zu planen und Steuergelder ausgibt. Es gibt aber keine verlässlichen Zahlen, welche über die Pendlerströme aus dem Traisental Auskunft geben.  Für die Strategische Prüfung wurden Prognosen für das Jahr 2020 erstellt, die verschiedene Aspekte wie die Entwicklung der Motorisierung oder Entwicklung der Betriebsgebiete im Traisental als Grundlage zur Abschätzung eines möglichen Verkehrsaufkommens auf einer S34 verwendet.

Wie viele Menschen aus dem Traisental eine S34 zur Bewältigung Ihres täglichen Weges zum Arbeitsplatz benötigen, ist aber nicht bekannt.

Das war der Anlass für uns, eine Erhebung dieser Ziffer zu machen. Wir wollten erheben, wohin die Pendler in der Früh fahren und welche Bedürfnisse somit in der Region bestehen.

Verkehrszählung im Jänner 

 

So wurden von Mitgliedern der  Bürgerinitiativen aus dem Traisen-

tal an zwei Wochentagen (10. und 11. Jänner ) an 8 verschiedenen Zählstellen die Verkehrsströme erfasst. Das jeweils in der Spitzen- verkehrszeit von 5:30 bis 8:30. Gezählt wurden PKWs und LKWs an der B20 zwischen dem Kreisverkehr Traisen und der Autobahnauffahrt A1 in St. Pölten.

 

Erfasst wurden innerhalb von je 3 Stunden der Verkehr in Richtung St.Pölten. An den Autobahnauffahr- ten wurde nur der Verkehr aus dem Süden kommend gezählt.

Die S34 würde den Verkehr aus dem Traistental über die Anschlussstellen Wörth und Brunn/Phyra direkt auf die A1 und S33 bringen.

Somit würden auch nur jene Pendler aus dem Traisental die S34 benutzen, die über diese Straßen ihr Ziel erreichen können.

 

 

Stau vor St.Pölten-Süd entsteht durch Verkehr aus Pielach- und Traisental

 

In der morgendlichen Spitzenverkehrtszeit (5:30 - 8:30 Uhr) strömen aus dem Pielach- und Traisental ca. 1.150 Kfz/h zusammen in Richtung St.Pölten. Dabei kommen 41,3% aus dem Pielachtal und wären also von einer S34 überhaupt nicht betroffen.

 

     in 3 Std*  pro Std.*      in %
B39 PielachtalPKW1.42147441,3
B20 TraisentalPKW2.02067358,7
3.4411.147 

 

Der Großteil (74%) der Autos fährt  direkt nach St.Pölten weiter und würde eine S34 nicht benutzen. Wer in die Stadt will, wird auch in Zukunft nicht einen Umweg über die S33/St.Pölten Ost machen. 

         in 3 Std*pro Std.*     in %    in %
A1 Richtung LinzPKW      213     71       6,2    28,3
A1 Richtung WienPKW      762   254     22,1
B20 nach St.PöltenPKW   2.467   822       71,7    71,7
1.147  

Auf die von der B20 kommenden PKWs umgelegt bedeutet das 190 Autos pro Stunde fahren auf die Westautobahn, und wären somit potenzielle Benutzer der S34. Der Rest wird auch in Zukunft in St.Pölten in der Mariazeller Straße für Staus sorgen.

                                                                                  

        in %  in 3 Std*pro Std*
B20 vor St.PöltenPKW    100      2020     673
Auf A1PKW      28,3       571,7     190,6
weiter nach St.PöltenPKW      71,7    1.448,30     482,8

 

*Erfassungszeitraum 5:30 - 8:30                                                                                      *Erfassungszeitraum 5:30 - 8:30

 

Der Anteil der erfassten LKWs zu dieser Zeit betrug übrigens 7,5% an der B20 nach der Kreuzung Spratzern.

 

Fazit

 

Die so niedrige Anzahl von potenziellen Benützern der S34 (190 Autos / h in der Haupverkehrszeit ! ) aus dem Traisental kann den Bedarf einer vierspurigen Schnellstraße nicht begründen. Es muß andere Gründe für die Planung der S34 geben, als die Auto-Pendler aus dem Traisental zu bringen.

 

Es bleibt die Befürchtung, dass durch die Errichtung einer hochrangigen Straße als Folgewirkung  mehr motorisierter  Verkehr induziert (erzeugt) wird. Die Last dieser Folgen ist von den in der Region lebenden Menschen zu tragen.