Gesundheitsgefährdung durch Straßenverkehr - Lärm
In einer großangelegten Studie des österreichischen statistischen Zentralamtes in den Jahren 1970 - 1998 war Verkehr bei weitem die Hauptursache für starke und sehr starke Lärmstörungen in der Wohnung.
Lärm ist jedoch nicht gleich Lärm. Je nach Herkunft des Geräusches wird dieses individuell, auch bei gleicher Intensität, als unterschiedlich störend empfunden. Musik, auch laut, ist meist weniger störend als Industrie- oder Verkehrslärm. Generell werden meist kurze unterbrochene Lärmimpulse störender empfunden als gleich bleibende Dauergeräusche.
Gehörschäden
Durch den reinen Verkehrslärm ist in unseren Breiten kein Gehörverlust zu erwarten, wenngleich an besonders belasteten Stellen die Situation sicherlich grenzwertig ist (Hauptverkehrsstraße in 10 m Entfernung.......80-90 dB). Problematisch kommt aber hinzu, dass wir alle auch anderen Lärmquellen ausgesetzt sind. Hier kommt einerseits die Lärmbelastung am Arbeitsplatz (Industrie, Gastronomie - Barkeeper...), andererseits Freizeitlärm (Disco...) zum Tragen. Das Gehör benötigt nach derartigen Belastungen Erholung. Diese ist aber bei einem Lärmumfeld von ca 65-75 dB (z.B. in Straßennähe) deutlich verzögert.
Überdies darf die Möglichkeit einer Herabsetzung des schädlichen Schwellenwertes durch bestimmte Chemikalien oder Medikamente nicht vernachlässigt werden.
Schlafstörungen
Weiters wurde unter Lärmeinfluss auch eine subjektiv schlechtere Schlafqualität, schnellere Ermüdung und generell reduziertes Wohlbefinden unter Tags festgestellt.
Auch Tageslärm dürfte durch die ausgelöste Stressreaktion des Organismus (z.B. vermehrte Cortisol- und Adrenalinauschüttung) nächtliche Einschlafstörungen mit verursachen.
Laut WHO-Empfehlung sollte der Lärmpegel nachts in Wohngebieten 45 dB im Freien nicht überschreiten.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Psychische und psychosoziale Folgen
Bei Straßenlärm in Klassenzimmern wird der Lernerfolg beeinträchtigt. Dieser wird zusätzlich durch chronischen Lärm auch durch verringerte Leistungsfähigkeit, und eingeschränkte Motivation der Kinder nachteilig beeinflusst. Das Erlernen des Lesens wird durch Lärm erwiesenermaßen verzögert.
Weiters stehen Angst, Depressionen, Anspannung, Aggression und eine reduzierte Hilfsbereitschaft im Zusammenhang mit Lärm.
Kombinierte Auswirkungen